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Arthur Volkmann

Leipzig 1851 - Geislingen 1941


Artur (auch: Arthur) Joseph Wilhelm Volkmann wird am 28. August 1851 in Leipzig geboren. Schon als Junge entdeckt Volkmann seine Liebe zur Kunst und wird von seinen Eltern im Zeichnen und plastischen Gestalten gefördert. Nach seinem Abschluss am Leipziger Thomasgymnasium entscheidet sich Artur Volkmann, Künstler zu werden. Von 1868–73 studiert Volkmann bei Ernst Julius Hähnel in Dresden Bildhauerei. Nach seinem Militärdienst setzt Artur Volkmann seine Ausbildung bei Albert Wolff in Berlin fort und erhält ein Stipendium in Rom.
Bevor Volkmann nach Italien geht, lernt er den Ästhetiker und Mäzen Konrad Fiedler kennen und findet in seinen Schriften seine eigene unbestimmte Kritik gegen den deutschen Akademiebetrieb formuliert. Durch die Vermittlung Fiedlers kommt Artur Volkmann dann in Rom in die Kreise des vom Kulturbetrieb völlig zurückgezogen arbeitenden Malers und Mystikers Hans von Marées, der auf Volkmann eine lebenslange Faszination und Einfluss ausüben wird.
In den Jahren 1876–87 kommt es zu einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Marées und Artur Volkmann. Volkmann beschäftigt sich in diesen Jahren vor allem damit, den von Marées für die Malerei gefundenen bildnerischen Ausdruck auf die Bildhauerei zu übertragen. Dabei folgen die Künstler ganz den harmonisierenden Ideen der Antike und der pantheistischen Weltsicht.
Artur Volkmann müht sich aus diesem Grund, die Marmortechnik des freien Heraushauens aus dem Stein nach den Grundlagen der antiken Reliefauffassung zu erlernen, kommt damit aber nur schleppend voran und schafft bis 1885 nur wenige Büsten und kleinere Reliefarbeiten. Die dadurch entstehenden finanziellen Probleme zwingen Volkmann, für drei Jahre nach Deutschland zurückzugehen.
Bemerkenswert an Volkmanns Arbeiten ist, dass er bereits 1882 beginnt, seine Marmorplastiken farbig zu fassen. Allerdings trifft er in Deutschland und bei seinen Auftraggebern damit auf keine positive Resonanz. 1885 kehrt er zurück nach Rom und arbeitet mit Hans von Marées zwei Jahre eng und intensiv an der Verwirklichung der Idee Marées, ein vollkommenes Gesamtkunstwerk aus Architektur, Malerei und Bildhauerei zu schaffen. Noch kurz vor dem Tode seines Lehrers Marées vollendet Artur Volkmann zwei Figuren, die die gestalterischen Prinzipien Marées, einer "Leben illusionierenden" Plastik entsprechen. Diese Figuren gelten als die Prototypen aller weiteren von Artur Volkmann geschaffenen Figuren.

1910, 23 Jahre nach dem Tod Marées, verlässt Artur Volkmann Rom. Er entscheidet sich für Frankfurt und das Städelsche Kunstinstitut, das ihn zum Professor beruft. Dort sammelt der nun 60-jährige Volkmann einen kleinen Kreis von Schülern um sich, um an diese die Kunst- und Weltauffassung Marées' weiterzugeben. Nach dem baldigen Zerfall dieses Kreises widmet sich Volkmann zusätzlich der Malerei.
1920–23 versucht Volkmann in der Zusammenarbeit mit der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen, seine Entwürfe als Serienproduktionen fertigen zu lassen. Diese Zusammenarbeit aber verläuft nicht unproblematisch und Volkmann beschließt schließlich 1923, noch einmal den Wohnort zu wechseln und die Zusammenarbeit mit der WMF zu beenden.
In Begleitung seines Schülers Karl Fetzer wagt Volkmann entgegen aller Mahnungen noch einmal einen Neuanfang. Er wählt die Kunstmetropole Basel, dort den alten Freund und Mäzen Heinrich Wölfflin wissend und auf seine Unterstützung hoffend. In den Baseler Jahren 1923–26 entwickelt der Marées-Schüler vor allem Gemälde in Form von Triptychen und schafft sein letztes großes Marmorwerk "Leda mit Schwan".
Von der Inflation in finanzielle Nöte gebracht, sehnt sich Artur Volkmann schließlich nach Italien zurück. 1926 reist er mit Fetzer nach Rom. Dort erleidet er einen schweren Unfall, der ihn zwingt, endgültig nach Deutschland zurückzukehren, wo er von der Mutter Fetzers in Geislingen gepflegt wird.
Weitere 15 Jahre lebt der mittlerweile nahezu erblindete und schwerhörige Volkmann in Geislingen und schreibt in diesen Jahren auf der Schreibmaschine seine Memoiren, beschreibt seine Gemälde und versucht, Marées Kunstauffassung zu erläutern.
Am 13. November 1941 stirbt Artur Volkmann 90-jährig in Geislingen.


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